Success Stories

Interview mit Fabian Hammer

Von Petra Wargalla

Vermietung des Bäre­Towers geht digital neue Wege

In den Success Stories kommen unsere Kunden zu Wort und sprechen über die Ergeb­nisse der Zusam­men­arbeit mit Beyonity. Ihre Erfah­rungen und Wünsche sind uns sehr wichtig, denn nur so können wir dazu lernen.

Die Vermietung eines Neubau-Gros­s­­pro­­jekts ist grund­sätzlich immer eine Heraus­for­derung. Doch der Bäre­Tower bei Bern mit seinen viel­fäl­tigen Life­­style-Ange­­boten vom hippen Single-Apartment bis zur glamou­rösen Pent­house-Wohnung verlangte nach einem grund­legend neuen Vermark­tungs­konzept. Fabian Hammer, Leiter Vermarktung bei Tend, erzählt, wie es erfolg­reich gelang, ein unge­bautes Hochhaus emotional so erleb- und erfahrbar zu machen, dass lange vor Bezug ein Grossteil der Wohnungen vermietet ist. Das Projekt hat 2021 den Real Estate Award in der Kate­gorie “Vermarktung” gewonnen.

Der Bäre­Tower ist nicht der einzige Wohnturm, den Tend derzeit vermarktet. Stimmen Sie uns ein wenig ein. Was heisst Leben in der Höhe, Leben im Bäre­Tower?

Vor allem bringt der Tower ein wenig Glamour in diese recht spröde Zeit. Und er vermittelt mit seiner Höhe eine Exklu­si­vität, die heute mehr denn je gefragt ist. Das hat über­haupt nichts mehr mit den Beton­bunkern aus den 50er, 60er Jahren zu tun. Der Bäre­Tower vermittelt einen völlig anderen Life­style. Er ist für uns verbunden mit einer grossen Anzahl an USPs, die nur wenige Wohn­pro­jekte auf sich verei­nigen können.

Dort zu wohnen, heisst, man führt ein Leben auf der Über­holspur. Man ist auf dem Weg nach oben oder bereits dort ange­kommen. Es bietet grösst­mög­liche Privat­sphäre trotz riesiger Panora­ma­fenster. Wo könnte man sonst „füdli­blutt” durch sein Apartment tanzen? Wo hat man die Wahl zwischen unver­stelltem Alpen- und pulsie­rendem City­blick, zwischen Morgen- und Abend­sonne?

Klingt nach idealen Voraus­set­zungen für die Vermarktung. Was sind für Sie die Beson­der­heiten oder auch Heraus­for­de­rungen des Bäre­Towers?

Wie schon gesagt, wir haben derzeit fünf Wohn­türme in der Vermarktung und sind somit so etwas wie die Meister dieses Fachs (lacht). Aber dennoch bringt jedes Projekt seine eigene Geschichte und seine eigenen Heraus­for­de­rungen mit sich. Sonst wäre es ja auch irgendwie ein bisschen lang­weilig! Ursprünglich war der  Bäre­Tower im Besitz der Halter AG und wir als Tend hatten den Vermark­tungs­auftrag für die rund 100 Eigen­tums­woh­nungen. Innerhalb von vier Wochen waren 70 Wohnungen reser­viert. Aber oft kommt es anders als man denkt. Halter hat 2019 den Bäre­Tower als Anla­ge­objekt an die Helvetia Versi­che­rungen verkauft. Aus Eigentum wurde Miete, aber der Vermark­tungs­auftrag blieb bei uns.

«Ich hatte so ein Gefühl, dass die Zeit reif ist, Dinge mal ganz anders zu machen. In anderen Branchen wird ja auch alles umge­krempelt, warum sollten wir das nicht auch tun?»

Das klingt für mich nicht gerade nach opti­malen Start­be­din­gungen.

Auch wenn es oft vermutet oder behauptet wird, an den Kosten liegt es meistens nicht! Das tief­gründige Verständnis der Entscheider für die – zuge­geben – sehr komplexe Thematik der digi­talen Kommu­ni­kation fehlt einfach oft. Deshalb wird der Nutzen nicht erkannt und dann stellt sich natürlich die Frage, warum man Budgets verlagern soll.

Möchte man nicht eher auf „Nummer sicher“ gehen, wenn ein Projekt schon einige Turbu­lenzen hinter sich hat?

MAN viel­leicht schon, aber ICH defi­nitiv nicht. Mir war von Anfang an klar, dass es ein wegwei­sendes Projekt wird. Ich setze alles daran, dass es ein Leuchtturm wird. Uns stand ein gutes Budget zur Verfügung und alle hatten richtig Lust, was damit anzu­fangen.

Das Projekt Bäre­Tower ist das erste gemeinsame Projekt von Tend und Beyonity. Warum wollten Sie ausge­rechnet mit einem Newcomer arbeiten?

Ich hatte so ein Gefühl, dass die Zeit reif ist, Dinge mal ganz anders zu machen. In anderen Branchen wird ja auch alles umge­krempelt, warum sollten wir das nicht auch tun? Tend ist ein sehr fort­schritt­liches und tech­no­lo­gie­af­fines Unter­nehmen. Es gab zwar viele Ideen in diesem Bereich, aber kaum Produkte, mit denen man etwas bewegen konnte.

In der Hoch­kon­junktur der Digi­ta­li­sierung arbeiten wir immer noch mit stati­schen Rende­rings! Ich dachte, das kann es einfach nicht sein! So habe ich weiter gesucht und irgendwann Oliver Grimm, den Inhaber von Beyonity, kennen­ge­lernt. Es hat sofort gefunkt!

Wie meinen Sie das?

Na ja, wir haben die gleiche Energie. Diese Haltung, Dinge anders zu machen, neu zu gestalten, das findet man eben fast nur bei Start-ups oder bei Personen, die das als Lebens­haltung verin­ner­licht haben. Oliver Grimm ist ja so etwas wie der Elon Musk der Schweizer Immo­­bilien-Branche (lacht). Er hat uns anhand des Modells eines Berliner Projekts einen Traum verkauft. Und obwohl noch wenig Konkretes vorhanden war, haben wir zuge­griffen. Klar war es auch ein Risiko und wir haben uns nicht unbe­dingt überall beliebt gemacht.

Aber wenn man nichts wagt, ist man wirt­schaftlich schneller tot, als man denkt. Geholfen hat natürlich, dass die Eigen­tü­merin Helvetia eben­falls neue Wege gehen wollte und von B‑VR glei­cher­massen über­zeugt war.

Was ist denn das Besondere an Beyonity?

Das Besondere ist ganz klar die disruptive Denk­weise bei der Entwicklung der digi­talen Produkte. Der Navi­gator verändert ja nahezu komplett die Kommu­ni­kation in der Vermarktung. Dem Inter­es­senten gibt er die Möglichkeit, sich selbst ein Bild zu machen. Und den Vermarkter befreit er von der Last des täglich über­hand­neh­menden Klein­krams. Man muss sich das vorstellen: Besich­ti­gungen sind rund um die Uhr möglich – ohne aufwendige Termin­ab­sprachen zwischen zeitlich ultra-eng getak­teten Menschen. Das hat uns gefallen.

Die Inter­net­seite Bäre­Tower mit dem Navi­gator und den Rund­gängen läuft jetzt seit einiger Zeit. Haben sich Ihre Vorstel­lungen erfüllt? Was können Sie aus der eigenen Erfahrung im Umgang mit den beiden Tools sagen?

Wir konnten mit dem Bäre­Tower deutlich früher in die Vermarktung gehen, als wir das norma­ler­weise tun. In der Vermietung ist ein Vorlauf von neun Monaten vor Bezug üblich. Wir haben bereits eineinhalb Jahre vorher losgelegt. Bislang vermarkten wir also rein virtuell und sind ziemlich erfolg­reich damit. Erst letzte Woche wurden die zwei Muster­woh­nungen fertig­ge­stellt und wir liegen bereits bei etwa 75% Vermietung.

Ich persönlich bin total glücklich über die gelungene Mischung der Kommu­ni­ka­ti­ons­mittel. Endlich wird eine unge­baute Immo­bilie wirklich erlebbar und damit emotional erfahrbar. Wir haben den Navi­gator, der vermittelt den grossen Über­blick. Wir haben die Rund­gänge, die geben Sicherheit durch Infor­mation. Und wir haben die Bilder und Filme, die das Herz berühren und der Life­style spürbar wird. Und sollten wir weiteren Content für die Kommu­ni­kation benö­tigen, dann könnten wir jederzeit auf das Rendertool zurück­greifen und noch mehr Bilder produ­zieren.

Es funk­tio­niert nicht nur in der Theorie, sondern es kommt beim Kunden auch noch gut an. Wenn der zu uns in den Decision Room kommt, kennt er das Projekt und seine Wohnung und will eigentlich nur noch final entscheiden. Okay, viel­leicht einmal noch die Mate­rialien anfassen…

«Das Besondere ist ganz klar die disruptive Denk­weise bei der Entwicklung der digi­talen Produkte. Der Navi­gator verändert ja nahezu komplett die Kommu­ni­kation in der Vermarktung.»

Decision Room, können Sie das für uns bitte kurz erläutern.

Muster­woh­nungen können immer erst recht spät einge­richtet werden, es muss ja schon etwas gebaut sein. Als Alter­native dazu haben wir den Decision Room konzi­piert. Dort präsen­tieren wir die Immo­bilie nochmal etwas schlag­kräf­tiger, damit Inter­es­senten restlos über­zeugt sind. Dafür nutzen wir die gleichen digi­talen Tools, aber mit mehr Power. Wir haben sieben Screens, einen Mega­screen, VR-Equipment, ein starkes Sound­system sowie als analoges Erlebnis die Mate­ri­al­muster. Zusammen erschafft das ein über­zeu­gendes opti­sches, akus­ti­sches und hapti­sches Gesamt­erlebnis, das wir nie wieder missen wollen.

Es sind ja nicht immer nur die Ergeb­nisse, die zählen, sondern auch, wie sie zustande kommen. Wie lief denn die Zusam­men­arbeit mit Beyonity?

Konstruktiv, ehrlich, direkt, mit einer guten Streit- und Fehler­kultur. Und vor allem zu 95% mit Spass – das ist etwa doppelt so viel wie bei anderen Projekten. Es ist einfach toll, wenn alle an einem Strang ziehen und etwas unbe­dingt zum Erfolg führen wollen. Wenn du spürst, dass dein Gegenüber sich richtig rein­hängt und auch gege­be­nen­falls auch am Wochenende versucht, Dinge möglich zu machen, ohne dass ständig das Damo­kles­schwert der Mehr­kosten über dir schwebt. Eine echte Part­ner­schaft eben.

Auch über Aufmerk­samkeit kann sich das Projekt nicht beklagen.

Sie meinen die Nomi­nierung für den Real Estate Award in der Kate­gorie „Vermarktung“? Ja, das wäre toll und würde uns riesig freuen. Auch für unsere Mitar­beiter, die hätten es echt verdient. Aber ganz unab­hängig davon, sorgt es natürlich auch für Wirbel in der Branche.

Es hat mit dem Bäre­Tower eine Initi­al­zündung gegeben und die Mess­latte wird von nun an woanders hängen. Im Prinzip ist klar, dass man nicht wieder zurück kann. Auch wenn die Kosten erstmal höher sind, bin ich zuver­sichtlich, dass man schnell verstehen wird, dass es nicht nur reine Vermark­tungs­kosten sind, die mit Navi­gator & Co anfallen, sondern auch Entwick­lungs­kosten. Es verschlanken sich allgemein die Prozesse und somit werden auch Kosten redu­ziert. Ich sage nur: einge­sparte Besich­ti­gungs­termine, Rätsel­raten um die Ausstattung…

Einen kleinen Blick in die Zukunft haben Sie ja schon gewagt. Was denken Sie, sollte als Nächstes kommen?

Der Navi­gator ist für mich der digitale Klon eines Projekts. Insofern könnte ich mir gut vorstellen, dass sein Leben verlängert wird – auch über die Zeit der Erst­ver­mietung hinaus. Er hat noch viel Potenzial, das wir ausschöpfen können.

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